Institut für Physikalische und Theoretische Chemie

TU-Braunschweig

  1. Übungsblatt zur Vorlesung Physikalische Chemie I

- Thermodynamik, Kinetik -

Sommersemester 2006

Prof. Dr. K.-H. Gericke, Dipl. Chem. Jan Frähmcke, Dipl. Chem. Sebastian Kauczok

 

1) Adiabatische Prozesse sind häufig gute Näherungen für Abläufe in der Atmosphäre. Betrachten Sie ein Luftpaket, das in Bodennähe gelangt und sich dort infolge der Sonneneinstrahlung erwärmt. Dadurch wird seine Dichte geringer als die der Umgebung und  es resultiert ein Auftrieb. Die nun eintretende Expansion entsprechend dem abnehmenden äußeren Druck sei adiabatisch reversibel (ideales Gas!). Zusätzlich zum Druckgradienten existiert  noch ein T-Gradient der für die Troposphäre (bis ca. 11000 m) linear angenommen werde: T = T0 – a Δh (a = 0,006 K m-1). Die Barometrische Höhenformel erscheint dann als Gl.1. a) Zeigen Sie, dass für die Temperatur des aufsteigenden Luftpakets Gl.2 gilt. b) Ab welcher Höhe würde man Wolkenbildung erwarten, wenn der Taupunkt bei dem entsprechenden Feuchtigkeitsgehalt bei 6°C liegt (Text,0 = 288 K, T0 = 298 K, Cv,m­ = 20,74 J K-1­ mol-1­, M = 28 g/mol)?

Gl.1                                                               Gl.2  

Text,0: T der Umgebungsluft in Bodennähe; T0: Anfangstemperatur des Luftpakets; a: konstanter Temperaturgradient

 

2) Die Wärmekapazität wird häufig in der folgenden Form angegeben (Index m à molar): Cp,m = a + bT + c/T2. Berechnen Sie die Änderung der molaren Enthalpie von CO2, wenn das Gas von 15°C auf 37°C erwärmt wird (a = 44,22 J K-1 mol-1, b = 8,79 10-3 J K-2 mol-1­, c = -8,62 105 J K mol-1).

 

3) Geben Sie Beziehungen für die isotherme Kompressibilität κ = -1/V (∂V/∂p)T und den isobaren Ausdehnungskoeffizienten α = 1/V (∂V/∂T)p (Sie brauchen die implizite Differentiation!) eines van-der-Waals-Gases an. Zeigen Sie mithilfe dieser Beziehung, dass κ und α über die Beziehung κ R = α (Vm-b) (Vm : Molvolumen) zusammenhängen. Verifizieren Sie das Ergebnis weiterhin mithilfe der Eulerschen Kettenregel (∂x/∂y)z (∂y/∂z)x (∂z/∂x)y = -1 und der Inversionsregel (∂x/∂y)z = 1/(∂y/∂x)z. Berechnen Sie zusätzlich κ und α für ein ideales Gas.

 

4) Bei einer Fahrradpumpe nehme man an, die Luft werde zunächst adiabatisch auf ein fünftel ihres ursprünglichen Volumens komprimiert. Betrachten Sie die Luft hierbei als ideales Gas. Um welchen Faktor ändert sich die Temperatur der Luft, wenn man die Wärmekapazität von N2 mit Cv,m = 20,74 J K-1 mol-1 für Luft zugrunde legt? Weshalb verbrennen Sie sich trotzdem nicht die Finger?

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