Symmetrieoperationen mit Matrizen

 
Wir können die initiale Position eines Punktes (Atom) durch die Kartesischen Koordinaten von beispielsweise (x,y,z) festlegen, was durch einen Vektor der Form
 
æ
ç
è
x ö
ú
ø
y
z

erfüllt ist.
Dieser initiale Vektor wird nun durch eine Symmetrieoperation (Matrix) verändert und in einen Endvektor, der allgemeinen Form (a,b,c) überführt, wobei x'=a, y'=b, z'=c die Endposition des Punktes (Atoms) ist. In der Matrixalgebra sieht das so aus:

Endvektor = Matrix * Anfangsvektor.

Die einfachste Symmetrieoperation ist die Identität, bei der der Anfangsvektor in sich selbst überführt wird (Endvektor = Anfangsvektor). Um dies zu erreichen, muss die Matrix die Form der Einheitsmatrix haben:
 

E  = 
ì 0 ö
ï 0 1 0 ï
î 0 0 1 ø
Wenn wir eine Spiegelung an der xy-Ebene (horizontale Symmetrieebene σh) vornehmen, dann wird z in -z überführt. Dies gewährleistet die σz-Matrix :
σ  = 
ì  0   0 ö
ï 0  1  0 ï
î 0  0 -1 ø
ì  x ö
ï  y ï
î -z ø
=
ì  0   0 ö
ï 0  1  0 ï
î 0  0 -1 ø
ì x ö
ï y ï
î z ø

 Entsprechend sehen die Matrizen für die Reflexion an der yz-Ebene (σx-Matrix)
 

σ  = 
ì -1   0   0 ö
ï  0  1  0 ï
î  0  0  0 ø

und an der xz-Ebene (σy-Matrix)

σ  = 
ì  0   0 ö
ï 0 -1  0 ï
î 0  0  0 ø
aus.

Die Inversion i überführt einen Punkt von der Position (x,y,z) nach (-x,-y,-z). Die entsprechende Matrix lautet:
 

i  = 
ì -1  0   0 ö
ï 0 -1  0 ï
î 0  0 -1 ø

Man sieht auch sofort, dass die zweimalige Anwendung der Inversion wieder zur Ausgangsposition zurückführt (E = i*i):
 

 i*i =
ì -1  0   0 ö
ï 0 -1  0 ï
î 0  0 -1 ø
ì -1  0   0 ö
ï 0 -1  0 ï
î 0  0 -1 ø
=
ì 0 ö
ï 0 1 0 ï
î 0 0 1 ø
= E

Die Rotationsmatrix um die z-Achse für einen beliebigen Winkel θ kann man sich relativ leicht ableiten, wenn man zwei (x,y)-Koordinatensysteme im gleichen Ursprung zeichnet, die nur um den Winkel θ gegeneinander verdreht sind. Für Cn-Symmetrieoperationen sind nur bestimmte Winkel von θ relevant, nämlich q = /n:
 

Cn  = 
ì
ï
ï
î
 cos(/n)  sin(/n)  0  ö
ï
ï
ø
-sin(/n)  cos(/n)  0
0
 0
 1

Hieraus ergeben sich sofort alle Matrizen für die Symmetrieoperationen C2(z), C3(z), C4(z), C5(z) und C6(z). Die Cnm-Symmetrieoperationen erhält man durch m-fache Multiplikation der Cn-Matrix mit sich.
Die C2-Symmetrieoperationen um die x-Achse (x->x, y->-y, z->-z) und um die y-Achse (x->-x, y->y, z->-z) sind:
 

C2(x)  = 
ì  0   0 ö
ï 0 -1  0 ï
î 0  0 -1 ø

 
C2(y)  = 
ì -1  0   0 ö
ï  0  1  0 ï
î  0  0 -1 ø

Die Matrizen für die Drehspiegelung kann man sich nun aus den Matrizen für die Drehung und für die Spiegelung durch Multiplikation ableiten. Für die Sn(z)-Symmetrieoperation erhält man beispielsweise:
 

Sn(z)=σzCn =
ì  0   0 ö
ï 0  1  0 ï
î 0  0 -1 ø
ì
ï
ï
î
 cos(/n)  sin(/n)  0  ö
ï
ï
ø
-sin(/n)  cos(/n)  0  = 
0
 0
 1
ì
ï
ï
î
 cos(/n)  sin(/n)  0  ö
ï
ï
ø
-sin(/n)  cos(/n)  0
0
 0
-1

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