Physikalische und Theoretische Chemie IV

- Molekülspektroskopie -

Bearbeitung  Fr 02.12.2005 at 12:15,  HR 30.1


Übungsblatt 5       MOs: homonukleare Moleküle


  

Aufgabe 1: Orbitale

Zeichnen Sie für ein homonukleares zweiatomiges Molekül die Orbitalregionen für die sechs LCAOs, welche durch Kombination von 3p-Atomorbitalen erhalten werden können. Klassifizieren Sie nach σ und π Orbitalen und indizieren Sie sie entsprechend der Symmtrien g und u.

Aufgabe 2: Dissoziationsenergien und Bindungslängen

  1. Weshalb ist die Dissoziationsenergie von N2 größer als jene von N2+, während die Dissoziationsenergie von O2 kleiner ist als jene von O2+?
  2. Erklären Sie qualitativ, warum gasförmiges Lithium bei Raumtemperatur hauptsächlich atomar vorliegt, Stickstoff und Sauerstoff hingegen noch bei hohen Temperaturen in Form zweiatomiger Moleküle existiert.
  3. Warum ist der Gleichgewichtsabstand der Atomkerne im O2-Molekül kleiner als im F2-Molekül? (Hinweis: Der Bindungsgrad b mag einen Ansatz für die Diskussion liefern. Er ist definiert als b = (n - n*)/2, wobei n für die Elekronenzahl in bindenden Orbitalen und n* für die Zahl von Elektronen in nichtbindenden Orbitalen steht.)
  4. Warum ist der Gleichgewichtsabstand im Li2 größer als jener in F2?

Aufgabe 3: Angeregte Zustände

  1. Beschreiben Sie die Elektronenkonfiguration des Ne2-Moleküls im Grundzustand. Ist das Molekül stabil? Stellen Sie sich vor, ein Elektron aus dem höchsten besetzten Orbital gehe in das energetisch niedrigste unbesetzte Orbital über. Die erhaltene Konfiguration entspricht einem angeregten Zustand des Moleküls. Ist dieser stabil? Zeichnen Sie qualitativ Potentialkurven für Ne2 im Grund- und im angeregten Zustand. Nehmen Sie an, daß durch Zusammenstöße zweier Neonatome Moleküle beider Zustände gebildet werden können. Können mittels elektromagnetischer Felder Übergange zwischen beiden Zuständen herbeigeführt werden? Die Antwort führt auch zum Funktionsprinzip des Excimer-Lasers.
  2. Die H2-Bindung kann als Gebilde aufgefasst werden, welches durch Überlappung von 1s-Orbitalen zweier Wasserstoffatome entsteht. In der gleichen Weise kann die Bindung im F2-Molekül als Überlagerung der 2pz Orbitale der zwei Fluoratome beschrieben werden. In beiden Fällen steuert jedes Atom ein Elektron bei und das Elektronenpaar wird als beiden Atomen zugehörig angesehen; man spricht von einer Elektronenpaarbindung.
    Erklären Sie, weswegen das Kohlenstoffatom bis zu vier Elektronenpaarbindungen eingehen (es entstehen beispielsweise C4, CH4), Stickstoff dagegen nur drei (wie im NH3)
    Hinweis: Betrachten Sie die Elektronenkonfiguration der Einzelatome und stellen Sie sich vor, daß die gepaarten Elektronen in höhere Energieniveaus übergehen.

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