Die Produktregeln sind äußerst wichtig für die Bestimmung
des Termsymbols, also die Gesamtelektronenkonfiguration, und für die
Bestimmung der Lage des Dipolmomentes. Die Rechenregeln
gehen darauf zurück, dass man für nichtentartete Rassen
eine direkte Multiplikation ohne Einschränkungen durchführen
kann. Wir wollen uns mit den Regeln am Beispiel der Gruppe
C2v
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vertraut machen. Für die Multiplikation A2 und B1
brauchen wir nur die entsprechenden beiden Zeilen betrachten und die jeweiligen
Zellen miteinander multiplizieren:
C2v | E | C2 | σv(xz) | σ'v(yz) |
A2 | 1 | 1 | -1 | -1 |
B1 | 1 | -1 | 1 | -1 |
A2 x B1 | 1 | -1 | -1 | 1 |
Daraus folgt, dass das Produkt der Rassen A2 und B1
die
Symmetrierasse B2 besitzt, was sich sofort durch Vergleich mit
der obigen Charaktertafel für die Gruppe C2v ergibt. Die
direkten Produkte der einzelnen Produktgruppen kann man tabellieren (s.
z.B. Herzberg, Bd. III), indem man für jede Gruppe eine Multiplikationstabelle
aufstellt, bei der der Tabellenwert das Produkt aus dem Zeilen- mit dem
Spaltenwert darstellt:
C2v | A1 | A2 | B1 | B2 |
A1 | A1 | A2 | B1 | B2 |
A2 | A2 | A1 | B2 | B1 |
B1 | B1 | B2 | A1 | A2 |
B2 | B2 | B1 | A2 | A1 |
Man sieht, dass
A1 x A1 = A1d.h. das Quadrat einer nichtentarteten Rasse ist totalsymmetrisch.
B1 x B1 = A1....,
B1 x A1 = B1d.h. bei Multiplikation mit der totalsymmetrischen Rasse bleibt die ursprüngliche Spezies erhalten.
B2 x A1 = B2....,
Die Rechenregeln für nichtentartete
Rassen sind recht einprägsam, wenn man die Symbole A,',g mit + und
B,",u mit - identifiziert, denn dann entsprechen die Regeln gerade den
algebraischen Vorzeichenregeln (+*+ = +, +*- = - und -*- = +):
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D2h: | 1 x 2 = 3 | 2 x 3 = 1 | 3 x 1 = 2 cyclische Vertauschung; |
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