Das Maxwellsche Verteilungsgesetz
gibt uns die relative Anzahl von Teilchen bei einer Geschwindigkeit v (korrekter:
in dem Geschwindigkeitsintervall [v,v+dv] ) an. Wer in kalten Wintertagen
an der Heizung steht oder sich eine Wärmflasche auf den Bauch legt,
weiss, dass jeder Körper durch Abstrahlung von elektromagnetischer
Strahlung Energie verliert. Je höher die Temperatur ist, um so kurzwelliger
ist die Strahlung: Ein heißer "Kanonenofen" leuchtet von dunkelrot
über hellrot und gelb bis weiß, je höher seine Temperatur
ist. Auch wenn der Ofen nicht so extrem heiß ist, spüren wir
das abgestrahlte Licht, z.B. eines heißwasserdurchströmten Heizkörpers,
in Form von Wärmestrahlung. Die Sonne sendet aufgrund ihrer hohen
Temperatur Licht im sichtbaren
Spektralbereich aus. Die Gesetze für die spektrale Intensitätsverteilung
der Temperaturstrahlung konnte erstmals Max
Planck im Jahr 1900 korrekt beschreiben. Die Energiedichte der
Strahlung u(ν)dn (im
Frequenzintervall [ν, ν+dν]),
also
u(ν)dν = Strahlungsenergie im Bereich [ν, ν+dn]/Volumen |
u(ν)dν = 8πhν³/c³/e+hν/kT− 1 dν |
Die Grösse h wird nach ihrem Entdecker Planck-Konstante genannt:
h = 6,626176·10-34 Js |
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Abb. 1: Spektrale Energiedichte als Funktion der Frequenz bei unterschiedlichen Temperaturen. |
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Abb. 2: Spektrale Energiedichte der Sonnenstrahung bei der Oberflächentemperatur von ca. T=5770K. Bei dieser Temperatur liegen noch grosse Anteile der Strahlung im blauen bzw. ultravioletten Spektralbereich, was die wesentliche Triebfeder der chemischen Prozesse in unserer Erdatmosphäre ist. |
Für das Maximum der Verteilung erhält man (Differenzieren
nach
ν und Nullsetzen): νmax
= 2,8214 kT/h
Daraus lässt sich beispielsweise die Oberflächentemperatur
der Sonne zu 5500°C (=5770K) bestimmen.
Die Temperatur des Weltalls beträgt (zurzeit) nur 2,9 K; doch
die spektrale Verteilung gehorcht ebenfalls dem Planckschen Strahlungsgesetz,
wobei die Frequenzen im Ghz-Bereich liegen (geringe Abweichungen vom Planckschen
Gesetz geben Hinweise auf den Ursprung des Weltalls, wie die Galaxienbildung).
(a = 7,56·10-16 Jm-3K-4) |
Die Intensität (abgestrahlte Energie pro Fläche und Zeit)
ist I = 1/4 c ·
a · T4
so ≈ 5,6697 · 10-8 [Wm-2K-4] |
Wenden wir das Strahlungsgesetz auf die Sonne an, dann erhalten wir
eine abgestrahlte Intensität von ca. I = 6,3·107
W/m² .
Da der Sonnenradius ca. 700000 km beträgt und die Erde ca. 150
Millionen km von der Sonne entfernt ist, kommt von der Intensität
nur (700000/150000000)2 zur Erde, d.h. die Intensität der
Sonneneinstrahlung auf die Erde beträgt ca. 1,35
kW/m².
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