Die Vorstellung dabei war, dass das Licht von Oszillatoren abgestrahlt
wird. Ein Oszillator hat bei der Temperatur T im Mittel die Energie <E>
= kT. Die Energiedichte der Strahlung, u(ν)dν,
ist im Frequenzintervall [ν,
ν+dν]
gleich der Anzahl der Oszillatoren pro Volumeneinheit in diesem Bereich, dN(ν), multipliziert mit kT:
u(ν)dν = <E> dN(ν) = kT dN(ν)
u(ν)dν = Strahlungsenergie im Bereich [ν,ν+dv]/Volumen |
dN(ν) wurde von Rayleigh
und Jeans berechnet: dN(ν)
= 8pn²/c³
dν
u(ν) = 8pn²/c³ kT | Im IR ist das Rayleigh-Jeans-Gesetz
experimentell bestätigt ! |
Da u(ν) mit ν2 wächst, führt dies zur „Ultraviolett-Katastrophe“, da danach mit zunehmender Frequenz immer mehr Energie abgestrahlt werden sollte. Ein Blick in den dunklen Hörsaal zeigt, dass dieser nicht im UV leuchtet, d.h. das Energieverteilungsgesetz ist (zumindest im UV) falsch.
1900 machte Max Planck
die zur damaligen Zeit völlig willkürliche Annahme, dass
die Energie nicht kontinuierlich sondern in kleinen Portionen (Energie-Quanten)
abgestrahlt wird: Ein Elektron muss entweder ein Quant mit der Energie
hν oder gar nichts ausstrahlen, wobei h eine
Proportionalitätskonstante ist. Es können natürlich viele
Quanten des Betrages hν ausgestrahlt werden,
aber es kann nicht ein Gesamtbetrag von beispielsweise 3/2hν
oder 1,7754hν vom Elektron ausgestrahlt werden.
Für die spektrale Energiedichte u(ν)dν
= <E> · dN(ν) im Frequenzintervall [ν,
ν+dν]
erhielt Planck (Herleitung) dann:
<E> | dN | |
u(ν)dν = |
|
|
u(ν) = 8πhν³/c³.1/ehν/kT− 1 |
Diese Strahlungsformel für den schwarzen Körper stimmt vollkommen mit dem Experiment überein. Aufgrund des zugrunde liegenden Postulats der Existenz kleinster aber endlich großer Quanten der Energie wurde aber ein scharfer Bruch mit der klassischen Theorie vollzogen.
(Hier ein Excel-File von P. Atkins zum Spielen). Aus dem Maximum der Verteilung (Differenzieren nach ν und Nullsetzen) kann im Experiment die Größe h bestimmt werden:
νmax = 2,8214 kT/h
h = 6,626176·10-34 Js |
Integration der Planckschen Gleichung liefert das Strahlungsgesetz von
Stefan
und Boltzmann:
(a = 7,56·10-16 Jm-3K-4) |
Die Intensität (abgestrahlte Energie pro Fläche und Zeit)
ist I = 1/4 c ·
a · T4
so ≈ 5,6697 · 10-8 [Wm-2K-4] |
Die abgestrahlte Energie steigt also mit der 4. Potenz der (absoluten) Temperatur T.
Wegen der Feinheit des Maßstabs ist h früher nicht aufgefallen. Hierzu zwei Zahlenbeispiele:
Auf diesem Webangebot gilt die Datenschutzerklärung der TU Braunschweig mit Ausnahme der Abschnitte VI, VII und VIII.