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Beispiel: Rayleigh-Quotient ohne weitere Näherung
Als Beispiel für die Anwendung der Variationsrechnung wollen wir den
Rayleigh-Quotienten (27) ohne weitere Näherung stationarisieren.
Der Einfachheit halber fordern wir als Nebenbedingung, daß die Wellenfunktion
auf eins normiert ist und schreiben dies als
 |
(36) |
Gemäß der Methode der Lagrange'schen Multiplikatoren versehen wir
die Nebenbedingung
mit einem noch näher zu bestimmenden Faktor E und addieren sie zum
Rayleigh-Quotienten
![\begin{displaymath}G[\psi] := \langle\psi\vert\hat H\vert\psi\rangle + E\big(
1 - \langle\psi\vert\psi\rangle
\big)
\end{displaymath}](img80.gif) |
(37) |
Das Funktional G muß nun unter der Berücksichtigung der Nebenbedingung
(36) stationarisiert werden.
Gemäß den Ausführungen in Abschnitt 2.1.2 können wir die
Variation von G in erster Ordnung bezüglich
,
also
,
sofort angeben und gemäß Gln. (35) erhalten wir
die Bedingung
![\begin{displaymath}
\delta_1 G[\psi] =
\langle\delta\psi\vert\hat H\vert\psi\ra...
...e +
\langle\psi\vert\delta\psi\rangle
\big) \stackrel{!}{=} 0
\end{displaymath}](img82.gif) |
(38) |
Diese Gleichung soll für beliebige Variationen
erfüllt sein.
Das kann aber nach dem sogenannten ``Fundamentalsatz der Variationsrechnung''
nur dann der Fall sein, wenn gilt
 |
(39) |
bzw. wegen der Unabhängigkeit von
und
,
die zu (39) konjugiert komplexe Gleichung.
Die Integrodifferentialgleichung (38) wird damit zur Eigenwertgleichung
(39) und wir erhalten als Ergebnis unserer Rechnung die Aussage, daß
der Rayleigh-Quotient (27) für die Eigenfunktionen des Hamilton-Operators
stationär ist.
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Robert Gdanitz
1999-07-05
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