Darüber, wie man das, was im deutschen Sprachraum mit ``Born-Oppenheimer-Näherung'' bezeichnet wird, in der Praxis durchführt, herrscht derzeit noch keine völlige Klarheit. In der Orginalarbeit von Born und Oppenheimer [6] werden Reihenentwicklungen benutzt, deren Divergenz inzwischen bekannt ist. Zudem ergeben sich keine Formeln, die zu einem Rechenverfahren führen.
Die Probleme fangen damit an, daß nicht bekannt ist, wie man die elektronische
Wellenfunktion,
,
siehe Gln. (5), berechnet.
Meist wählt man
als Eigenfunktion des elektronischen
Hamilton-Operators
,
Gln. (7)
Man kann nach Born [1,2]
versuchen, die Lösung
der Gesamt-Schrödinger-Gleichung
(1) in eine Reihe, bestehend aus den Lösungen
der
elektronischen Schrödinger-Gleichung (24) zu entwickeln
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(25) |
Wählt man, wie schon anfangs erwähnt,
als Lösung der
elektronischen Schrödinger-Gleichung (24), dann entsteht eine
weitere Komplikation.
Da im elektronischen Hamilton-Operator
,
Gln.(7), die
Atomkerne definitionsgemäß festgeheftet sind, wird der Effekt, daß die
Elektronenhülle, zumindest zum Teil, zur trägen Masse der Molekülschwingung
beiträgt, nicht berücksichtigt.
Um dem Rechnung zu tragen, verwendet man in der Molekülspektroskopie
traditionell atomare statt Kern-Massen zur Berechnung der
reduzierten Masse
,
siehe z.B. Gln.(19).
Bei sehr genauen Rechnungen an sehr leichten Molekülen, z.B. H2 oder
D2, stellt es sich sogar heraus, daß man für die Vibration und die
Rotation verschiedene reduzierte Massen verwenden muß, und zwar atomare
Massen für die Vibration und Kern-Massen für die Rotation
[7,8].
Neuere Übersichtsartikel zum Thema ``Born-Oppenheimer-Näherung'' findet man z.B. bei Kutzelnigg [9] und Sutcliffe [10].
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